Begleitung der Bergwaldoffensive

Bearbeiter: Dr. Klaus Wagner

Zeitraum: Februar 2009 bis Dezember 2011

Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über das Klimaprogramm 2020

Projektbeschreibung

Für eine erfolgreiche Verbesserung des Waldzustands im bayerischen Alpenraum ist die Beteiligung aller relevanten gesellschaftlichen Akteure von zentraler Bedeutung. Waldbauliche Maßnahmen zur Verringerung der Vulnerabilität von Gebirgswäldern im Klimawandel können daher nur unter folgenden Voraussetzungen zum Erfolg führen:

  • Bei Privat- und Körperschaftswaldbesitzern besteht Verständnis für die Notwendigkeit eines langfristig ausgelegten, zielgerichteten Gebirgswaldmanagements.
  • Konflikte um unterschiedliche Nutzungen der Wälder (Jagd, Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus) sind weitestgehend gelöst.

Die im Zuge des Klimaprogramms 2020 von der Bayerischen Forstverwaltung aufgelegte Bergwaldoffensive setzt vor diesem Hintergrund stark auf die Etablierung partizipativer Prozesse. Dies stellt große Herausforderungen an die mit der Umsetzung beauftragten Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) im Alpenraum.

  • Durch den Einsatz eines auf Konfliktmanagement und Kommunikation geschulten Mitarbeiters des Lehrstuhls für Wald- und Umweltpolitik werden innerhalb des Arbeitsbereichs im AELF Weilheim die partizipativen Verfahren zur Unterstützung der BWO unmittelbar effektiv umgesetzt,
  • erhalten die übrigen ÄLF wissenschaftlich fundierte Arbeitsergebnisse für die Konzeption der partizipativen und kommunikativen Maßnahmen und die Bearbeitung problembehafteter Akteurskonstellationen.

Das Projekt stellt eine Kombination von praktischer Tätigkeit am AELF Weilheim und Aktionsforschung dar. Bei der Aktionsforschung nimmt der Forscher eine Doppelrolle ein: Er ist sowohl Akteur, der mit seinem Handeln das Akteursfeld gezielt beeinflusst, als auch teilnehmender Beobachter, der aufgrund der ständigen Interaktion mit dem Akteursfeld ein vertieftes Akteurs- und Prozessverständnis entwickelt. Der Forscher befindet sich dabei in einem für die qualitative Forschung typischen zyklischen Erkenntnisprozess. Phasen der Theorieentwicklung, Datenerhebung und Datenauswertung wechseln sich gegenseitig ab, wobei mit der zunehmenden Länge der Aktionsforschung die Erkenntnisse detaillierter und valider werden.Die Ergebnisse der Aktionsforschung flossen überwiegend in das Interregprojekt „Schutzwaldplattformen und -foren in Tirol und Bayern“ ein.

Auf Basis der Aktionsforschung und qualitativen Interviews in den Gebirgs-ÄELF wurde zusätzlich eine Evaluation der Umsetzung der BWO durch die ÄELF erstellt.

Veröffentlichungen

Wagner, K. (2011): Oberammergau: Partizipatives Schutzwaldmanagement im Zuge der Bergwaldoffensive. In: CIPRA; ifuplan (2011): Leben mit alpinen Naturgefahren. München: 39-40.