AB Forstpolitik
Der Lehrstuhl beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Handlungsprozessen zur Regelung interessensbedingter Konflikte im Wald. Im Mittelpunkt stehen die Akteure, deren Interessen und Strategien sowie die Konflikte, die sich aus unterschiedlichsten Konstellationen in der politischen Arena "Wald" ergeben. Der methodische Schwerpunkt liegt in der Anwendung und Weiterentwicklung sozialempirischer Instrumente (Befragung; Beobachtung; Inhaltsanalyse) auf fundierter theoretischer Basis. Ziel ist die Entwicklung theoretischer Grundlagen zur Beschreibung forstlichen Handelns, sowie der gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit Forstpolitikwissenschaftlern aus den angrenzenden Ländern. Jährlich findet zu diesem Zweck ein Treffen der Forstpolitikwissenschaftler statt, an dem Kollegen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlanden, Tschechien und Ungarn teilnehmen. Im Jahr 2006 organisierte der Lehrstuhl das 38. Forstpolitikertreffen in Freising.
Mitarbeiter
- Anton Wadenspanner
- Leonie Wagner
- Philipp Ott
- Birgit Probst
- Julia Radler
Ehemalige Mitarbeiter
- Anika Gaggermeier
- Kathrin Böhling
- Nancy Koller
- Kilian Ramisch
Der Arbeitsbereich gliedert sich in drei Forschungsbereiche:
1. Privatwald
Dieser Forschungszweig widmet sich dem unbekannten Wesen des Privatwaldbesitzers. Unsere Forschungsprojekte gehen den Fragestellungen nach: Wie nimmt der Privatwaldbesitzer seinen Wald wahr? Wie bewirtschaftet er seinen Wald? Bestehen Möglichkeiten, die hohen Vorräte im Privatwald zu mobilisieren? Welche Veränderungen ergeben sich z.B. aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft?
Forschungsprojekte:
- LauBiOek - Laubholznutzung im Rahmen einer effizienten Bioökonomie. Entwicklung einer Entscheidungsmatrix für die zukünftige Laubholznutzung am Beispiel der Pilotregion Bayern
- KomSilva - Entwicklung und Einsatz von Kommunikations- und Beratungshilfen für den Privat- und Kommunalwald zur Waldbesitzeransprache und zur Intensivierung der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit
- WidK - Waldeigentum in der Krise
- FOKUS - Waldeigentümer im urbanen Raum
- Aktivierung und Charakterisierung "Urbaner Waldbesitzer"
- Möglichkeiten zur zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung von klein- und kleinstparzellierten Waldgebieten
- Kommunikation mit Walderben und Waldbesitznachfolgern (Leitfaden)
- Entwicklung und Evaluierung von IT-Instrumenten für strukturverbessernde Maßnahmen in besitzzersplitterten Waldbereichen in Bayern (ARBORCHANGE)
- Waldbesitzerinnen in Bayern
- Realisierung von Holzvorräten im Kleinprivatwald - Typen von Kleinprivatwaldbesitzern und deren Entscheidungsverhalten bezüglich Waldbewirtschaftung und Nutzungsaufkommen
- Möglichkeiten der Mobilisierung von Holzvorräten im Privatwald
- Einschätzung von Einschlagszahlen und Holzverkauf im Kleinprivatwald
2. Beratung
Die Beratung durch staatliche Förster sowie durch Selbsthilfeorganisationen sind zwei Schlüsselgrößen in der Kommunikation mit den Privatwaldbesitzern. Daher baut der Forschungsbereich Beratung direkt auf den Ergebnissen des Bereichs Privatwald auf.
Forschungsprojekte:
- FZus 2020: Entwicklung und Stand der Forstlichen Zusammenschlüsse in Bayern unter besonderer Berücksichtigung der Beratung durch die Bayerische Forstverwaltung
- Gemeinwohlorientierte Beratung durch die Bayerische Forstverwaltung – Konzeption eines Beratungssystems
- Die Beratung der forstlichen Zusammenschlüsse in Bayern- Inhalte, Methoden, Erfolge
- Kommunikationsstrategien in der forstlichen Beratung
- Möglichkeiten und Grenzen agrarökologischer Beratung unter besonderer Berücksichtigung des Projektes „Strukturreiche Lebensräume in der Agrarlandschaft“ in Bayern
- Capacity Building for Support to Private Forest Owners and Public Participation in Slovenia
- Qualitätsmanagement der Beratungsdienstleistung der Bayerischen Staatsforstverwaltung auf Forstamtsebene
3. Wahrnehmung des Waldes bzw. der Forstwirtschaft
Die Projekte werden in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Umweltkommunikation durchgeführt. Im Zentrum steht die Frage, wie die Bevölkerung bzw. Gruppen der Bevölkerung den Wald, seine Bewirtschaftung bzw. sonstige Nutzungen wahrnehmen. Dies bildet die Grundlage für Empfehlungen für Kommunikations- und Handlungskonzepte relevanter gesellschaftlicher Akteure. Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt im Arbeitsbereich Forstpolitik ist neuerdings das Thema Wald und Gesundheit.
Forschungsprojekte:
- BioEssHealth - Szenarien für Biodiversität und Ökosystemleistungen unter Berücksichtigung von Gesundheit
- REDIAFOR: Stärkung des Dialogs zwischen den beteiligten Interessensgruppen über die Multifunktionalität der Wälder im Alpenraum
- Waldnutzung zu Gesundheitszwecken
- Wald und Gesundheit - Der therapeutische Beitrag von Wäldern zu Rehakliniken in Bayern
- Das Schlachthausparadox: Assoziationen der Bevölkerung zu den Begriffen Wald, Holz und Forstwirtschaft
- Bekanntheitsgrad der Bay. Staatsforstverwaltung
- Bewertung von Erholungseinrichtungen durch Waldbesucher
- Entwicklung eines "Forstbarometers" als Informationssystem über die forstrelevante öffentliche Meinung in Bayern
- Wahrnehmung und Bewertung großflächig abgestorbener Bestände im Nationalpark Bayerischer Wald durch Touristen
- Mythos Wald - Ansprüche an den Wald und die Waldnutzung am Beispiel des Klosterwaldes Ettal 1700-2014
- Die "Iphöfer und ihr Mittelwald"
Sonstige Projekte
- Modellierung von Entscheidungsverhalten von Forstbetriebsleitern