Arbeit / Ernährungssicherheit
Ernährung, Gesundheit, Arbeitsqualität und Landwirtschaft sind unabdingbar miteinander verbunden, vor allem in landwirtschaftlichen Haushalten in Entwicklungsländern.
Studien in diesem Bereich beschäftigen sich mit dem Link zwischen Landwirtschaft, Produktivität, Einkommen, Nahrungssicherheit,
Arbeitsbedingungen und Ernährung unter verschiedenen Produktionsbedingungen landwirtschaftlicher Betriebe. Dabei stehen kritische und systematische Analyse der Auswirkungen landwirtschaftlicher Interventionen auf Ernährung und Beschäftigungsqualität im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten.
Projekte
INCiTiS-FOOD zielt darauf ab, die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit in afrikanischen Stadtregionen zu verbessern, den ökologischen Fußabdruck des Ernährungssystem zu verringern und gleichzeitig zur Kreislaufwirtschaft beizutragen. Darüber hinaus wird das Projekt die Gemeinden stärken, indem es ihnen Möglichkeiten in den Liefer- und Wertschöpfungsketten für landwirtschaftliche Nahrungsmittel eröffnet und durch eine transformative Nahrungsmittelpolitik Umweltgerechtigkeit erreicht. Erreicht werden soll dies durch interdisziplinäre Forschung, integrierte Best-Fit-Technologien, von Interessengruppen geleitete Maßnahmen, den Aufbau von Kapazitäten, die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Politik, sowie eine europäisch-afrikanische Partnerschaft.
Im Rahmen des INCiTiS-FOOD-Projekts werden zirkuläre Agrar- und Nahrungsmitteltechnologien, -praktiken und -geschäftsmodelle für ein integratives Ernährungssystem in afrikanischen Städten und Gemeinden entwickelt. Die Agrarnahrungsmitteltechnologien umfassen erdelosen Pflanzenanbau (Hydroponik), rezirkulierende Systeme für Aquakultur (RAS) und Insektenzucht. Diese zirkulären Nahrungsmitteltechnologien eignen sich für den Kontext afrikanischer Städte, da sie keinen großen Zugang zu Land, Wasser oder Wohlstand erfordern.
Das Projekt basiert auf einem Multi-Akteurs-Ansatz, an dem 8 Living Labs (LLs) in 6 Ländern aus 3 afrikanischen Regionen beteiligt sind (Ost: Kenia; West: Ghana, Nigeria, Sierra Leone; Zentral: Kamerun, Gabun). Sobald die Nahrungsmitteltechnologien ein ausreichend hohes technologisches, gesellschaftliches und unternehmerisches Niveau erreicht haben, werden sie in einer Demonstrationsphase validiert, die sich an mehr als 800-1000+ Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf der Grundlage offener Ausschreibungen für Bewerbungen um einen Kaskadenfonds richtet. Die Empfänger des Kaskadenfonds werden befragt, um empirische Belege für den Zusatznutzen der Technologien und Geschäftsmodelle des INCiTiS-FOOD-Projekts zu erhalten.
Laufzeit: 1. Januar 2023 - 31. Dezember 2026
INCiTiS-FOOD wird durch das Horizon Europe Rahmenprogramm finanziert.
Risiko als ein inhärenter Einflussfaktor von Produktionssystemen ist ein Schlüsselelement in Entscheidungsprozessen von Landwirten. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Analyse des Risikos und seinen Auswirkungen auf Entscheidungen der Ressourcenallokation, Innovation und Technologieadoption sowie auf Adaptionsmechanismen der Landwirte. Es werden Daten aus dem Informationsnetz Landwirtschaftlicher Buchführungen (ILB, FADN) der EU genutzt sowie Primärdaten erhoben, welche mit fundierten ökonometrischen Schätzmethoden analysiert werden. (Habtamu Ayenew)
Hunger ist nach wie vor größtenteils ein Armutsproblem. Um in Regionen mit weitgehend kleinen subsistenzlandwirtschaftlichen Betrieben die Produktion zu steigern und höhere Einkommen zu erreichen, sind signifikante und nachhaltige Verbesserungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor allem in den Bereichen Produktivität, Organisation, Vermarktung und Verarbeitung notwendig. Anders ausgedrückt, lokal angepasste Innovationen sind unabdingbar für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Agrar- und Lebensmittelbranche.
Afrika setzt im Entwicklungsprozess vermehrt auf Innovationen. Dabei spielen Innovationen für nachhaltiges und stärkeres landwirtschaftliches Wachstum eine herausragende Rolle. Die deutsche Bundesregierung hat dieses Innovationspotential anerkannt und möchte die Verbesserung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit sowie die Einführung von nachhaltigen landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten durch landwirtschaftlich orientierte Innovationszentren („Agricultural Innovation Centers - AIC) in 12 afrikanischen Ländern unterstützen.
Das PARI-Programm soll durch unabhängige wissenschaftliche Beratung zu einem nachhaltigen Wachstum in der Landwirtschaft sowie zur weiteren Verbesserung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit in Afrika und Indien beitragen. Daneben ist die Normierung von nachgewiesen erfolgreichen Innovationen im Agrar- und Lebensmittelsektor in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit allen relevanten Akteuren ein wichtiges Ziel der Förderung. Ferner sollen die Innovationszentren (AICs) durch Forschungsarbeiten unterstützt und ausgebaut werden. Damit einhergehend soll zur Entwicklung des Agrar- und Lebensmittelsektors in Afrika und Indien maßgeblich durch Identifikation, Bewertung und Verfeinerung von Innovationen beigetragen werden.
Strategischer Arbeitsplan des PARI Programmes :
1. Begleitende Forschung durch zukunftsorientierte Wirkungsanalysen:
- Methoden und Konzepte für strategische Analysen
- Grundlagenforschung
- Modellierung von direkten und indirekten Einflüssen potentieller Innovationen
- Institutionelle Analyse der Innovationszentren und deren Rolle in nationalen (landwirtschaftlichen) Innovationssystemen
2. Forschungsbasierte Bewertung von technologischen und institutionellen Innovationen:
- Identifizierung von vielversprechenden “Top-down” Innovationen
- Identifizierung und „Screening“ von “Bottom-up” Innovationen
- Fokus auf Junglandwirte und Bäuerinnen
PARI verbindet Partner aus verschiedenen Ländern und Forschungseinrichtungen, um zu einem nachhaltigen landwirtschaftlichen Wachstum und zur Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit in Afrika und Indien beizutragen.
PARI ist ein Teil der AIC Initiative, gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). (Dr. Getachew Abate Kassa)
Aus Anlass der fortschreitenden Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA dient das Forschungsprojekt der Analyse des Agrarhandels zwischen Bayern und den USA. Im Projekt werden zwei Hauptziele verfolgt: eine beschreibende Darstellung der Handelsströme sowie eine Analyse der möglichen Entwicklungen im Agraraußenhandel bei Abschluss des Abkommens.
Das Projekt wird in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft bearbeitet und durch Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. (Dr. Corina Jantke, Nadja Koch)