Begleitende Evaluierung von Teilmaßnahmen des bayerischen Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) 2014-2020

Philipp Mennig

Seit der Vergemeinschaftung der Landwirtschaftspolitik im Jahr 1962 ist die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ein zentraler Politikbereich der Europäischen Union (EU). Deshalb wird seit jeher ein großer Teil des EU-Haushalts für diesen Bereich verwendet, wobei jedoch der entsprechende Anteil am Gesamthaushalt in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist.

Die Agrarausgaben werden aus zwei unterschiedlichen Fonds finanziert. Aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) werden die Direktzahlungen an Landwirte und Maßnahmen zur Regulierung oder Unterstützung der Agrarmärkte finanziert, während die Entwicklung des ländlichen Raums aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond (ELER) der Beitrag der EU zu Programmen für den ländlichen Raum finanziert wird. Die Umsetzung der ELER-Förderung erfolgt dezentral durch die Mitgliedstaaten auf der Grundlage sogenannter "Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum" (EPLR).

Dem Freistaat Bayern stehen für die Förderperiode 2014-2020 rund 1,5 Mrd. Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung. Einschließlich bayerischer und nationaler Mittel umfasst das EPLR ein Finanzvolumen von ca. 3,5 Mrd. Euro.

Um die Programmwirkung zu erfassen und ländliche Entwicklungsprogramme aktiv weiterzuentwickeln, wird seitens der EU-Kommission eine Evaluierung verlangt. Der Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie der TU München übernimmt diese Aufgabe in Kooperation mit der Forschungsgruppe Agrar- und Regionalentwicklung Triesdorf und Ecozept Freising. Am Lehrstuhl wird dabei insbesondere der Teilbereich der Agrarumweltmaßnahmen intensiv bearbeitet. Auf Basis von Matching-Ansätzen werden über difference-in-differences-Schätzungen Programmeffekte quantifiziert. Dabei dienen geeignete Indikatoren der Modellierung von Umweltwirkungen. Betriebsspezifische Effekte der Programmteilnahme werden ebenfalls ermittelt. 

Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF).