Image und Bekanntheitsgrad der Bay. Staatsforstverwaltung

Bearbeiter: Dr. Stefan Schaffner

Laufzeit: 15.07.2012-15.11.2003

Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten

Projektbeschreibung

Innerhalb des Projektes wurde zwischen dem Selbstbild, d.h. dem Selbstverständnis der Staatsforstverwaltung, und dem Fremdbild, das die Bevölkerung von der Verwaltung hat, unterschieden. In der Gedankenwelt der Menschen kommt nicht die Forstverwaltung vor, sie wird vielmehr in der Form des Förster personifiziert. In den Augen der Bevölkerung hat der Förster eine übergeordnete Rolle inne, die im Wald alles überwacht und nach dem Rechten sieht. Er pflegt und schützt den Wald, um ihn für das Allgemeinwohl zu erhalten. Das Bild des Försters entspricht dem Wunschbild der Menschen, wie ein Förster zu sein hat - ein Klischeeförster, der Anwalt und Hüter des Waldes ist. Nach Meinung der Bevölkerung ist dieser eher als konservativ, klassisch zu charakterisierende Klischeeförster entkoppelt von Holznutzung und Forstwirtschaft.

Das Selbstverständnis der Staatsforstverwaltung ist jedoch ein um wesentliche Aspekte erweitertes Selbstbild, in dem die Wirtschaftlichkeit - ergo die Holznutzung und der Verkauf von Holz - sehr wohl ihren angemessenen Platz erhält. Man sieht sich selbst als junges, modernes Dienstleistungsunternehmen, das den Wald nachhaltig bewirtschaftet und gleichwohl gewinnorientiert arbeitet. Der Förster ist innerhalb der Organisation ein ausführendes und umsetzendes Organ, der moderne Forstwirtschaft betreibt und gleichzeitig dafür sorgt, dass der Wald mit seinen gesellschaftlichen Funktionen erhalten bleibt.

Die Reduktion seiner Aufgabenfelder auf Pflege, Schutz und Kontrolle des Waldes werden seinem Berufsfeld nicht gerecht und stellen ein ungenügendes Bild seines Agierens im Wald dar. Forstliche Öffentlichkeitsarbeit sollte derart gestaltet werden, dass die von der Bevölkerung geschätzten Aspekte hervorgehoben werden und auf diese besonders fokussiert wird unter gleichzeitiger Betonung der Holznutzung. Akzeptanz für Forstwirtschaft und eine einhergehende Korrektur des Fremdbildes von Förster und Forstverwaltung im Meinungsbild der Menschen wird dadurch erreicht, indem forstwirtschaftliche (holznutzende) Aktivitäten des Försters als dem Wald und der Gesellschaft dienende Maßnahmen dargestellt werden. Mit dem positiven Image des Försters in der Öffentlichkeit besitzt die Forstverwaltung einen Sympathieträger, der für Holznutzung und damit für die Forstwirtschaft werben kann. Die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Rohstoff Holz ist emotional positiv geprägt. Menschen empfinden Wärme und Behaglichkeit beim Gedanken an Holz als Bau- oder Brennstoff. Wenn eben jene Vertrauensperson Förster nun für das positiv belegte Produkt Holz wirbt, besteht die Chance die positive Wahrnehmung der Bevölkerung hinsichtlich forstwirtschaftlicher Aktivitäten zu erhöhen und Akzeptanz für diese auf den Weg zu bringen.

Veröffentlichungen:

S. SCHAFFNER; M. SUDA ET AL. Bekanntheitsgrad der Bayerischen Staatsforstverwaltung - Wald und Forstwirtschaft in den Augen der bayerischen Bevölkerung; Abschlussbericht des Lehrstuhls für Forstpolitik und Forstgeschichte der TU-München 2004