Strategien zur Erhöhung des Anteils von heimischen Eiweißfuttermittel in der Nutztierfütterung
Projektleitung:
Dr. Robert Schätzl (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft - Institut für Ländliche Strukturentwicklung, Betriebswirtschaft und Agrarinformatik)
Bearbeiter: Barbara Stockinger
Projektlaufzeit: 2009 - 2010
Projektbeschreibung
In der tierischen Erzeugung werden sowohl in Bayern als auch in Deutschland große Mengen an Eiweißkomponenten auf Basis von importiertem Soja eingesetzt. Gleichzeitig ist der gezielte Anbau von heimischen Eiweißpflanzen seit Jahren rückläufig.
Aus folgenden Gründen ist diese Situation nicht zufriedenstellend:
- Eiweißfuttermittel sind durch die stark schwankenden Sojapreise zeitweise sehr teuer.
- Die fehlende Inlandsversorgung an Einweißfuttermitteln führt zu einer ausgeprägten Abhängigkeit von Importmärkten.
- Aufgrund des Bevölkerungswachstums und von veränderten Ernährungsgewohnheiten besteht weltweit eine steigende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln.
- Die Herkunft der Sojaprodukte zu mehr als 75% aus einem Anbau mit gentechnisch veränderten Sorten steht im Konflikt mit nationalen und EU-politischen Zielsetzungen.
- Der Sojaanbau auf ehemaligen Regenwaldflächen sowie ein hoher Energieverbrauch für weite Transportentfernungen widersprechen klimapolitischen Zielsetzungen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes werden Ansatzpunkte aufgezeigt, um den Anteil inländisch erzeugter Eiweißfuttermittel in der tierischen Erzeugung (Rinder, Schweine, Geflügel) zu erhöhen. Mögliche Strategien können in der landwirtschaftlichen Beratung, der Agrarpolitik oder der angewandten Forschung (z. B. Pflanzenbau, Tierernährung) ansetzen. Untersucht werden die Bereiche pflanzliche Erzeugung, Aufbereitung und Verarbeitung sowie Tierernährung. Eine Abschätzung des Bedarfes an Eiweißfuttermitteln sowie der Erzeugungsmengen ergänzt die Analysen.